Janusblicke – Autor: T.A. Hoffmann

Janusblicke

Ein wunderschöner Meeresblick, der Eiffelturm, die Skyline von New York oder der mystische Felsen des Mont Saint Michel sind Motive, die schon unzählige Male auf Fotografien mehr oder weniger klischeehaft dargestellt wurden. Doch, was liegt bei all diesen schönen Motiven hinter dem Rücken des Fotografen? Das wird fast immer von der Kamera verschwiegen, denn oft ist es zu banal, wird als "uninteressant" abgestempelt, weil es zu sehr jenseits von jeglichem Klischee, Schönheitsideal oder sogenanntem "Sehenswerten" liegt. In den Bildern von Torsten Andreas Hoffmann wird aber gerade dieser banalen, unauffälligen Rückseite eines Motivs genausoviel Aufmerksamkeit gewidmet, wie der sogenannten schönen, und oft bekannten Vorderseite. Beide Seiten werden in seiner Serie "Janusblicke" einander gegenübergestellt, die meist bekanntere und manchmal klischeehafte Vorderseite in Farbe, die meist unbekannte Rückseite in schwarzweiß, denn so entsteht mehr Spannung zwischen den Bildern. Als "Beweismittel" für den Betrachter taucht bei jedem Bildpaar ein Element auf beiden Fotografien auf, denn so wird unzweifelhaft erkennbar, dass es sich tatsächlich um denselben Ort handelt. Diese konzeptuelle Serie ist eine neue Betrachtungsweise der Welt in Form von These und Antithese, Klischee- und Antiklischeebild. Sie stellt die Frage nach dem Schönen, dem Hässlichen, dem, was fotografierenswert ist und was nicht.

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